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Grand Hotel Vaslav

Der Name Nijinsky verpflichtet. Nicht umsonst gilt er noch heute als Synonym für perfekte und innovative Tanzkunst. Mit dem Handlungsballett «Grand Hotel Vaslav – Genie und Wahnsinn des Tänzers Vaslav Nijinsky» setzen sich die Macher von chur tanzt um Corina Caminada und Irene Axelrod nach den erfolgreichen Produktionen «Images» und «El Viaje» nicht nur höhere Ziele, sondern vor allem in Graubünden auch neue Massstäbe.

 

Mit Oliver Dähler obliegt die künstlerische Gesamtleitung einem der hierzulande vielversprechendsten Choreografen, der notabene ab der Spielzeit 09/10 am Luzerner Theater unter anderem als Choreographer in Residence und Ballettmeister tätig sein wird. Auch die Tänzerinnen und Tänzer sind mittels eines international ausgeschriebenen Vortanzens engagiert worden. Die fünf Profitänzer aus Argentinien, Frankreich, Albanien und der Schweiz werden von 21 Tänzerinnen und Tänzern aus den Schulen der Aktivmitglieder des Vereins unterstützt. «Die Schüler können so von den Profis profitieren», betont Dähler den zusätzlichen Reiz des Projektes. Hinzu komme, dass die mitwirkenden Laien im Alter zwischen 12 und 50 Jahren sich in Workshops auch an der Weiterentwicklung der Choreografie beteiligen.

Mit «Grand Hotel Vaslav» greift der Verein chur tanzt Nijinskys dramatisches Ende  als Balletttänzer auf. Der bereits an Schizophrenie erkrankte Russe trat 1919 im Ballsaal des «Suvretta House» in St. Moritz zum letzten Mal öffentlich auf.

Nijinsky, der die Ballettszene des beginnenden 20. Jahrhunderts massgeblich geprägt hatte, tanzte sich buchstäblich in den Wahnsinn. Der 30-Jährige erlitt einen Nervenzusammenbruch. Auf der Bühne des Theaters Chur findet dieses aussergewöhnliche Ende nun seinen Fortgang: Nijinsky inszeniert mit den Gästen und dem Hotelpersonal eine fantastische «Car men»-Vorstellung. Dabei prallt die Wahnwelt des Russen auf die glamouröse Scheinwelt des exklusiven Hotels. Jaap Achterberg führt als Erzähler durch den Abend und liest aus den Tagebüchern des exzentrischen Tänzers. Wie Dähler erklärt, kontrastieren Motive aus den Choreografien des «Ballett Russe» wie «L’Après-midi d’un faune» und «Scheherazade» mit den energiegeladenen Tänzen der wilden 1920er-Jahre. Für die musikalische Begleitung konnte die Kammerphilharmonie Graubünden unter der Leitung von David Marlow engagiert werden; auf der Bühne spielen Franco Mettler am Saxofon und Risch Biert am Klavier die Tanzmusik aus den 1920er-Jahren.
 

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